„Das Sakrament der Ehe ist nicht eine gesellschaftliche Konvention, ein leerer Ritus oder das bloße äußere Zeichen einer Verpflichtung. Das Sakrament ist eine Gabe für die Heiligung und Erlösung der Eheleute, denn ihr gegenseitiges Sichgehören macht die Beziehung Christi zur Kirche sakramental gegenwärtig“ (Papst Franziskus, Amoris Laetitia, Nr. 72). Mann und Frau spenden sich das Sakrament der Ehe gegenseitig vor Gott und menschlichen Zeugen – den Zeugen der Kirche (Priester oder Diakon) und den Trauzeugen. Sie versprechen sich, einander zu lieben, achten und ehren alle Tage ihres Lebens. Die vielfältige Bedeutung dieses Versprechens findet einen Ausdruck in den verschiedenen Begriffen Ehe, Heirat, Trauung, Hochzeit usw. Ausgehend von einer Betrachtung dieser Bezeichnungen, der biblisch grundlegenden Texte und des Trauritus wird das Wesen der christlich-sakramentalen Ehe entfaltet.
Ein Sakrament der Zuwendung (?) Gottes. – Biblisch verortet, wurde es im Laufe der Kirchengeschichte mit dem Sakrament der Buße verknüpft, hat damit theologisch seine Selbstbestimmtheit verloren und wird seither von den Gläubigen mit Sterben und Tod in Verbindung gebracht. Dabei sollte es doch Gottes Nähe zu „seinen“ Kranken ausdrücken. Hintergründe, persönliche Erfahrungen und Raum für Fragen und Austausch mögen das vielfältig verstandene Sakrament anschaulich werden lassen.
Jesu Wort im Abendmahlssaal „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ hat die frühe Christengemeinde als Erbe und Auftrag verstanden und an jenem Tag, den man den Tag des Herrn nannte, fortan gefeiert. Die schriftlichen Quellen bekunden die Überzeugung, Christen können ohne Herrenmahl am Herrentag nicht leben. Das ist die Quelle, aus der sie im Wochenrythmus gratis Kraft schöpfen, der Gipfel allen christlichen Tuns, auf dem sie unmittelbar mit dem HERRN in Kontakt kommen und ihm im Wort der Heiligen Schrift und in den Gestalten von Brot und Wein begegnen dürfen. Der Referent möchte in die Theologie der Eucharistie einführen und Freude an der Mitfeier der Eucharistie vermitteln.
Pascal war Christ, Forscher, Erfinder der ersten Rechenmaschine, Mathematiker und Ingenieur, Genie und Weltmann. Sein Denken steht im Kampf zwischen Christus und dem Ruhm der Welt. Viele Schriften blieben Fragment; seine „Pensées“ enthalten Hunderte berühmter „Gedanken“ über Gott, Welt und Mensch. Bekannt ist der Satz: „Der Mensch übersteigt um ein Unendliches den Menschen.“ 1654 erfuhr Pascal eine blitzartige Bekehrung, die er im „Mémorial“ festhielt: eine Gotteserfahrung gegen den „Gott der Philosophen“, für den „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“ und für die „Größe der Seele“.
Der in Breslau geborene Angelus Silesius (1624-1677) trat mit 29 Jahren vom Protestantismus zur Katholischen Kirche über. Sein Übertritt erregte großes öffentliches Aufsehen. Als einen der Gründe für seine Konversion nannte der umfassend gebildete Lyriker, Theologe und Arzt „die freventliche Verwerfung der Mystik (theologia mystica), die des Christen höchste Weisheit sei.“ Im herrschenden Protestantismus sah er eine „Abgötterei der Vernunft“. Sein Werk „Cherubinischer Wandersmann“ ist ein beeindruckendes poetisches Zeugnis mystischer Einsicht und Erfahrung, beeinflusst vor allem von Augustinus, Bernhard von Clairvaux, Meister Eckhart, Johannes Tauler, Mechthild von Magdeburg und Johannes vom Kreuz.
Gerhard Tersteegen (1697-1769) gehört nicht zu den bekanntesten, wohl aber zu den prägenden Gestalten des deutschen Protestantismus. Er studierte die Schriften katholischer Mystiker (wie Teresa von Avila) und machte sie für die protestantische Spiritualität fruchtbar; so gilt er bis heute als einziger Mystiker des Pietismus reformierter Prägung. Tersteegen war kein ausgebildeter Theologe, aber ein in seiner Zeit überaus geschätzter Laienprediger und stand ob dieser erfolgreichen Tätigkeit in steter Spannung zur offiziellen evangelischen Kirche in seiner Heimatstadt Mülheim an der Ruhr. Er verfasste die Texte zahlreicher Kirchenlieder, von denen sich nicht wenige auch heute noch in unseren Gesangbüchern finden.
Gerhoch von Reichersberg war einer der herausragendsten, originellsten, gedankenreichsten und fruchtbarsten Theologen Deutschlands im 12. Jahrhundert, der in Kirche und Reich Aufmerksamkeit fand. In jungen Jahren war er strenger Kirchenreformer, als Propst von Reichersberg suchte er nach gangbaren Wegen für die Kirchenreform. Er war die Stimme der monastischen symbolischen Theologie in der Auseinandersetzung mit der radikalen Frühscholastik, die durch das Wormser Konkordat die Einbindung der Kirche in den feudalen „Staat“ ermöglichte.
Kontemplation ist eine Übung, bei der sich der Blick nach innen richtet. Dabei geht es um eine Offenheit gegenüber Erfahrungsdimensionen, die das gegenständlich orientierte Alltagsbewusstsein überschreiten. Über das äußere und innere Schweigen, die Form des Sitzens, die Wahrnehmung des Atems und den Umgang mit Gedanken und Gefühlen soll ein Zugang zum kontemplativen Gebet eröffnet werden. Das kontemplative Gebet ist ein Prozess innerer Wandlung. Behutsam und liebevoll geübt, führt es nach und nach zur Öffnung des Bewusstseins für die verborgene Gegenwart Gottes.
Es gibt wohl keinen Menschen, der nicht von Sehnsucht durchdrungen wäre. Vielfach kann der Mensch das Ziel seines Sehnens und Suchens vielfach nicht recht benennen, nur schwerlich in Worte fassen, doch bei näherer Betrachtung zeigt es sich, dass sich der Mensch nach dem Bleibenden, dem Gültigen, dem alle menschlichen Grenzen übersteigenden, nach dem Transzendenten sehnt. Der Referent möchte mit den Teilnehmern der je persönlichen Sehnsucht nachspüren und bewusstmachen, dass Sehnsucht jener dem Menschen innewohnende Motor ist, der ihn stets zu Gott antreibt.
Krisis oder Krise bedeutet dem griechischen Wortsinn nach Wendepunkt, sei es zum Guten oder zum Schlechten. Krise ist also ambivalent und bietet die Chance zur Katharsis, zur Läuterung, Umkehr und zum Neubeginn. In diesem Sinne steht die Kirche derzeit an einem entscheidenden Wendepunkt. In ähnlichen Phasen der Kirchengeschichte traten häufig überzeugte und überzeugende Frauen und Männer auf, die der Kirche neue Wege wiesen. Auf solche Lichtgestalten richtet dieses Symposion den Fokus.