In diesen Tagen machen wir uns gewissermaßen auf, bedeutende Wüstenväter – und auch Wüstenmütter – zu besuchen, um belebende Worte für unseren geistlichen Weg zu empfangen und uns von ihrem Leben inspirieren zu lassen. Gastfreundlich wie sie sind, dürfen wir uns umschauen in ihren vielsagenden Höhlen und in den Klöstern, erfahren, wie sie die Arbeit zum geistlichen Wachstum und zur Meditation nutzten, und auch mit ihnen ins Schweigen gehen und beten. So versuchen wir, ein Stück weit nachzuempfinden, was sie so stark bewegt und antreibt, wie sie mit Widerständen umgehen und worauf sie ihr Herz ausrichten. Und möglicherweise werden wir bei unseren Wüsten-Erkundungen selbst zum brennend nicht verbrennenden Dornbusch gelangen und Gottes Selbstoffenbarung deutlicher vernehmen: ICH BIN DER ICH BIN DA (Ex 3).
Aus den Quellen der im 3. Jh. entstehenden monastischen Bewegung – mit ihren Einsichten zur Unterscheidung der Geister, zum Umgang mit Gedanken und Emotionen oder zum geistlichen Kampf für das wahrhaft Gute – speisen sich die mystischen Traditionen der Christenheit in Ost und West bis heute. In Ägypten selbst haben sie seit den 1970er Jahren zu einer sagenhaften Renaissance der koptischen Christen geführt – trotz und in all den schwierigen Bedingungen und Herausforderungen im Land am Nil.
Mithilfe ihrer Weisheit und Herzenskenntnis können auch wir eine Art Seelen-check-up machen, unsere eigene Beziehung zu Gott und zu den Menschen vertiefen. Aus den Hinführungen zur Geisteswelt sowohl der frühen Mönchsbewegung als auch der heutigen Kopten bietet das Seminar verschiedene spirituelle Impulse sowie eine Einführung in die Geistliche Schriftlesung (lectio divina) zur praktischen Einübung. Daneben bleibt auch Zeit, z.B. für das persönliche Gebet und Reflektieren, für Spaziergänge und natürlich für die Gottesdienste im römischen oder im byzantinischen Ritus.
Dort wird in den Tagen das Gedächtnis gleich mehrerer Mönche gefeiert: des ehrwürdigen Johannes von Damaskus, des ehrwürdigen Vaters Patapios und das Fest des hl. gotterfüllten Vaters Sabbas des Geweihten. Den liturgischen Höhepunkt bildet das Hochfest unseres hl. Vaters Nikolaus, des Erzbischofs von Myra und Wundertäters (unser Kirchenpatron) mit Vigil und Göttlicher Liturgie.
Geplante Einheiten:
“ Antonios der Große und dessen exemplarische Vita zu den Anfängen des Mönchtums
“ Ammon und die Einsiedlerkolonien Nitria und Kellia
“ Makarios der Große, der demütige Barmherzigkeits-Gigant aus der Wüste Sketis
“ Feuriges aus den Apophthegmata Patrum
“ Pachomios der Große, der Begründer des Koinobitentums
“ Amma Synkletika, Asketinnen und Frauenklöster
“ Einführung in die Lectio Divina
“ Potentiale der Arbeit zum geistlichen Wachstum und zur Meditation
“ Evagrios Pontikos und seine Acht-Laster-Lehre zur Harmonie der Seelenkräfte
“ Johannes Kassian und seine großen Unterredungen zum inneren Gebet
“ Sabas und das judäisch-palästinische Mönchtum
“ Johannes Klimakos und das sinaitische Mönchtum
“ Heutiges Leben der Kopten in, mit und außerhalb der Klöster
Diese heiligen Väter und Mütter setzen nicht bei theologischen Spekulationen an, sondern bei der Menschlichkeit des Menschen mit ihren Anfälligkeiten und Potentialen. Denn an Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes, mit der er ja die Menschennatur angenommen und neu „gottfähig“ gemacht hat. Die Tage im Advent bieten sich an, sich auf dieses Mysterium vorzubereiten. So können uns auch die Advents-Kerzen durchsichtig werden auf das Feuer aus der Wüste.
Wer den Weg der Kontemplation oder des Jesusgebetes geht, braucht immer wieder Zeiten intensiver Übung und regelmäßiger Begleitung. Zu beidem will dieser Fortführungskurs einladen. Dieser Schweigekurs setzt eine Einführung in die Kontemplation oder in das Jesusgebet voraus. Im achtsamen Verweilen in unserer inneren Gebetsübung wollen wir uns auf die Gegenwart Gottes ausrichten.
Kurselemente: ca. 6,5 Std. Sitzen in der Stille über den Tag verteilt, meditatives Gehen, Vorträge, Einzelgespräche, Körperübungen. Bitte bequeme Kleidung mitbringen. Vegetarische Kost.
Das auf Ikonen häufig verwendete Gold steht für das göttliche Licht, Gottes Gegenwart. Der vergoldete Heiligenschein zeigt somit an: Die Heiligen wandeln im Licht Gottes, sie wirken mit und im Heiligen Geist – auch über den Tod hinaus.
Die Polimentvergoldung ist die edelste und älteste Vergoldungstechnik. Sie entstand schon zur Zeit der Pharaonen. Diese Art der Vergoldung ist zwar handwerklich sehr anspruchsvoll und aufwendig, ermöglicht aber wunderschöne matte und glänzende Goldoberflächen sowie effektvolle Verzierungstechniken (Gravieren & Punzieren), die den Ikonen einen einzigartigen Glanz verleihen.
Der Kurs ist für Ikonenmaler gestaltet, steht aber allen Interessierten offen. Wir vergolden auf einem Ikonenbrett und es gibt verschiedene Vorlagen zur Auswahl. Erfahrene und Fortgeschrittene haben die Möglichkeit, im Kurs eine eigene Ikone zu vergolden und dürfen dazu nach Absprache ihre eigenen Vorlagen und Ikonenbretter mitbringen.
Barocke Kirchen und Klöster, Schlösser und Theater, Universitäten und Akademien prägen süddeutsch-österreichische und viele andere, auch osteuropäische Städte und Landschaften – wie faszinieren die prächtigen Raumgefüge katholischer und die goldglänzenden Zwiebelkuppeln orthodoxer Heiligtümer doch bis heute!
Dabei kennzeichnet die letzte große, stilbildende und dabei religiös geprägte Epoche, die Barockzeit, große Ambivalenzen: Sie ist leidenschaftlich sinnlich und auch intensiv spirituell, durstig nach Gott und nach wissenschaftlicher Erkenntnis, stark rationalistisch und andererseits überaus emotional, sie neigt zu Repräsentation, ja zum Theatralischen und ist doch auch von tiefen asketischen und mystischen Strömungen durchzogen. Dies charakterisiert nicht nur den Katholizismus, sondern in unterschiedlichen Konstellationen ebenso die lutherische und teils auch die orthodoxe Tradition.
Lässt nicht vieles davon an aktuelle Tendenzen denken? Der Drang zur Inszenierung hat sich in den medialen Netzwerken popularisiert, nun öffentlich für alle. Auch die rational-wissenschaftliche Weltsicht hat sich in breitenpopulärer Form durchgesetzt – allerdings ohne geistliches Äquivalent oder gar Durchdringung. Äußerst diszipliniert Zielstrebige suchen in der Freizeit dann den Kick, das intensive Erlebnis. Doch bei nicht Wenigen wächst ein Unbehagen an der säkularen Leere und transzendenten Obdachlosigkeit, und eine neue Sehnsucht nach Spiritualität. Können Impulse aus dem Blick auf das faszinierende Barock heutige Lebensmodelle inspirieren zu produktiven Spannungen und ausgleichendem Miteinander?
Bei unserer Ökumenischen Einkehrzeit mit Vorträgen, Seminaren, Rundgesprächen und Übungen werden zentrale Themen des Lebens und der Kirche mehr meditierend als diskutierend theologisch bedacht – im Rahmen liturgischer Feiern der römischen, der byzantinischen und der evangelisch-lutherischen Tradition.
Zu den ersten Aufgaben eines Ikonenmalers gehört die Kreidegrundierung der Ikonenbretter. Der Kreidegrund gleicht alle Unebenheiten des Holzes aus und bildet eine elastische und polierfähige Grundlage für die Vergoldung und einen weißen, saugfähigen Untergrund, auf dem das WORT, das Zeichen des neuen Bundes mit uns Menschen geschrieben werden kann.
Die klassische Kreidegrundierung, die sie in diesem Kurs erlernen werden, wird seit Jahrhunderten verwendet und besteht aus ausschließlich natürlichen Materialien. Ihre Herstellung und Verarbeitung macht große Freude und ist von großer Wichtigkeit für die Qualität einer Ikone.
Der Kurs ist für Ikonenmaler gestaltet, steht aber allen Interessierten offen. Es werden mehrere Ikonenbretter grundiert.
Kontemplation ist eine christliche Form der Meditation. Sie steht in der Tradition des frühen Mönchtums und der abendländischen Mystik. Das kontemplative Beten will den Menschen über mehrere Übungsschritte zu einem achtsamen und absichtslosen Verweilen in der Gegenwart Gottes führen. Dabei spielt das Üben mit dem Atem und einem Gebetswort eine wichtige Rolle. Hierzu wird auch eine knappe Hinführung zum sog. Jesusgebet gegeben, das seine Ursprünge in der ostkirchlichen Tradition hat.
Ferner wird während des Kurses die äußere Sitzhaltung erklärt sowie schrittweise in die innere Übung eingeführt. Durch Körperspürübungen auf dem Boden und Gespräche in der Gruppe soll die Einübung in diese Meditationsformen unterstützt werden. Damit der Einzelne mehr bei sich und in der Wahrnehmung bleiben kann, findet der Kurs im Schweigen statt.
Wer sich für einen solchen Kurs anmeldet, sollte psychisch gesund sein. Es wird vorausgesetzt, dass Sie sich auf das Schweigen und die Übungen einlassen. Bitte bequeme, warme Kleidung mitbringen.
Kurselemente: ca. 4 Std. Sitzen in der Stille über den Tag verteilt, meditatives Gehen, Körperspürübungen, Vortrag, Erfahrungsaustausch in der Gruppe, Möglichkeit zum Einzelgespräch. Vegetarische Kost.
Es atmet in mir! Wer ist dieses ES? Wer atmet?
Unsere Zeit ist gezeichnet durch einen gefährlichen Verlust von Mitte und Mangel an Maß. Verbinde dich mit deinem Atem. Er ist ein großer Lehrmeister auf dem Weg zu deinem eigenen Gesetz, zu deinem Maß, zu deiner Mitte. Sein Geschenk ist Freude am Sein, Gelassenheit und Zufriedenheit. Das Geschenk ist auch, und nicht zuletzt, Öffnung und Verbindung zum Göttlichen.
Morgentee, Tautreten, Wandern in der Stille, Atem- und Bewegungsübungen begleiten uns.
Voraussetzung zu diesem Seminar ist die Teilnahme an einem 3-Tages-Seminar mit Frau Theresa Michel.
Es gibt die kleienn Freuden, die großen Freuden und dann ist ja noch die Rede von der wahren Freude – also ein Erleben mit vielen Ebenen, über die man selten reflektiert. Wann beflügelt, wann bremst uns Freude? Was, wenn Freude zur Pflicht wird? Warum ist Freude wichtig für die eignee Selbstentwicklung und für das menschliche Miteinander? Können Leid und Freude gleichzeitig bestehen? Kann man Freud elernen oder wird sie rein geschenkt? Und schließlich: Wo findet sich die „wahre“ Freude? Diese und andere Fragen werden aus Sicht der Persönlichkeitstheorie (PSI) sowie aus biblischer und spiritueller Perspektive erörtert.
Wir kennen Aufbrüche in der Natur. Aufbruch bedeutet immer auch Loslassen, ein sich-hinaus-Wagen in Ungewohntes und die Überwindung von Trägheit und Angst.
Bewegungs- und Atemübungen werden uns in eine neue Achtsamkeit, Stille und gleichzeitig in die Lebendigkeit führen. Loslassen was uns bedrängt und eine neue Klarheit für den eigenen Weg erfahren. Die entspannende, heilsame, vitalisierende und gesundheitsfördernde Wirkung ist unmittelbar zu spüren.
Voraussetzung zu diesem Seminar ist die Teilnahme an einem 3-Tages-Seminar mit Frau Theresa Michel.
Innehalten von der Hektik des Alltags, sich bewegen und bewegen lassen, loslassen was uns hindert, ganz ins Leben einzutauchen, den heilenden Atem wirken und strömen lassen – einfach SEIN. Bewegungs- und Atemübungen und evt. eine Wanderung im Schweigen begleiten uns.